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Vor 10 Jahren hat Annika Hamann (19) das Spiel „Miau Miau Katzenklau“ entwickelt

FOTO: ALEXANDRA VON FRAGSTEIN

Bordesholm
Wattenbeker Familienspieletag: Hier treffen Spieler auf Entwickler
Von Alexandra von Fragstein I 13.03.2023, 07:30 Uhr
In der Lindenschule Bordesholm wurde wieder gespielt. Der Wattenbeker Familienspieletag ist bei Spielern wie Entwicklern beliebt.
In der Turnhalle der Lindenschule Bordesholm reihten sich die Spieltische aneinander. Der Wattenbeker Spieletreff lud am Sonntag wieder zum großen Familienspieletag. Knapp 800 Gesellschaftsspiele warteten auf die Besucher. Schon um 10.30 Uhr füllte sich die Halle langsam. ,,So früh haben wir gar nicht mit so vielen Spielern gerechnet“, sagte Rainer Knöbel vom Verein. Dabei wuchs die Veranstaltung in den letzten Jahren stetig. Fand sie in den ersten beiden Jahren noch im Gemeindehaus Wattenbek statt, wurde sie aufgrund der hohen Nachfrage bald in die Lindenschule verlegt. Rainer Knöbel rechnete am Sonntag mit rund 180 Spielern (über 260 Gäste sind es geworden – Diese Info gehört nicht zum Bericht) . Kirstin Bruhn war mit ihren Kindern Elin (6) und Tamme (4) das erste Mai da. ,,Die Auswahl an Spielen war riesig“, sagte die Mutter etwas überwaltigt.

Kirstin Bruhn (Mitte) war mit Tamme (4, links) und Elin (6, rechts) das erste Mai beim Spieletag. FOTO: ALEXANDRA VON FRAGSTEIN

Auch Klaus Burmester, Geschaftsfiihrer des Spieleverlags ,,Qango“, bemerkte, <lass es mehr Spieler waren. ,,Durch Corona fand der Spieletag letztes Jahr im Sommer statt. Da kamen nicht so viele.“ Der Softwareentwickler hat sich 2011 das Legespiel ,,Qango“ ausgedacht, bei dem man durch geschickte Platzierung seiner Steine seinen Gegner austricksen muss. 2016 gründete er den gleichnamigen Verlag. ,,Wir bieten Spiele mit einfachen Regeln für einen schnellen Einstieg“, so Klaus Burmester.

Mit zehn Jahren hat sie das erste Spiel entwickelt
Mit Annika Hamann hat der Verlag eine besonders junge Spielentwicklerin im Katalog. ,,Miau Miau Katzenklau“ heifst das Kartenspiel, das sie sich mit zehn Jahren ausdachte. ,,Meine Mutter hatte damals einen neuen Partner, der Spieleentwickler war. Ich wollte ihm das Spiel zum Geburtstag schenken“, erinnerte sich die 18-Jahrige. Damals hat sie alle Karten selbst gezeichnet. Klaus Burmester war begeistert von dem Konzept und verlegte einige Jahre spater das Spiel. Die zweite Auflage sei mittlerweile fast ausverkauft. Besonders bei Madchen waren die bunten Katzenbilder sehr beliebt.
Kooperation liegt im Trend
Auch Julia Petersen hat als Spieleentwicklerin angefangen.
,,Ozeango“ heifst ihr Schachspiel im Bierdeckelformat. Letztes Jahr eroffnete sie den Spieleladen ,,Tukania“ in Norderstedt. ,,Ich habe fiir meine Leidenschaft einen Teilzeitjob aufgegeben“, erzahlte die 51-Jahrige. Heute verkauft sie alles von Brett- iiber Kartenspiele bis hin zu Zubehor. Sie war zum zweiten Mai beim Familienspieletag dabei. In der Branche habe sich viel verandert: Kooperationsspiele, die nicht auf den Sieg des Einzelnen ausgelegt sind, werden immer beliebter

Von der Entwicklerin zur Verkauferin. Letztes Jahr eroffnete Julia Petersen ihren eigenen Spieleladen in Norderstedt. FOTO: ALEXANDRA VON FRAGSTEIN

Das beobachtet auch Rainer Knobel. ,,Solche Spiele machen mir am meisten Spafs, weil so Spieler auf unterschiedlichem Erfahrungslevel gemeinsam spielen konnen.“ Der Wattenbeker sammelt seit zehn Jahren, hat iiber 1000 Spiele.
Wer keinen Platz mehr zuhause hat, konnte Spiele auf dem Flohmarkt nebenan verkaufen. ,,Aber die meisten kommen hier mit genauso vielen Spielen wieder heraus, wie sie verkauft haben“, meinte Martin Ballhorn vom Spieletreff.

Anhaltender Boom

Die Spielebranche boomt. Wahrend der Pandemie sind die Absatze gestiegen. ,,Zwar geht der Corona-Schub zuriick, aber das Niveau ist hoher als zuvor“, weiß Klaus Burmester.

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